2024.11.03 - Braunschweig Magni Kirche - Olympus OM-D - Voigtländer Nokton - Rainer Strzolka
Die hier gezeigten Bilder transportieren die Idee, sichtbar zu machen was man nicht hört ... sie dokumentieren einen Audio Walk der polnischen Künstlerin Sophie Delest, nur ohne Ton.
Für mich als Photographen eine faszinierende Herausforderung.
Aus dem Begleittext von Sophie Delest:
MACZEK IN ALEPPO
1.Platz im internationalen literarischen Wettbewerb für Schriftsteller mit
Migrationshintergrund „Schöpfer der Gefühle 2023“, Preisverleihung in
London.
Was würden Sie mitnehmen, müssten Sie plötzlich vor dem Krieg
flüchten? Auf Basis wahrer Geschichten, gesammelt unter anderem unter den Einwohnern Braunschweigs
Stanislaw Maczek: Bezeichnet wurde er von den Einwohnern des kleinen Städtchens Haren als Besatzer und doch hängt zu seinem Gedenken sein Porträt im Rathaus in Meppen seit 1949. Der holländische König kommt zu seinem Grabmal, um ihm Ehre zu erweisen. Wer war dieser Mann, der General Maczek? Und haben Sie gewusst, dass es nach dem 2. Weltkrieg auf dem Territorium Deutschlands noch eine fünfte Besatzungszone gab, nämlich eine polnische Enklave mitten in der britischen Besatzungszone? Zuerst wurde sie Lvov (Lemberg) genannt, nach Stalins Protest dagegen Maczków, nach ihrem Verwalter, dem polnischen General Maczek.
Wir haben keinen Einfluss darauf, ob wir in der Zeit des Friedens oder des Krieges
leben. Sollten wir aber in den Zeiten des Krieges leben, so hängt es von den in ihm
agierenden Menschen ab, wie dieser genau aussieht. Kann man überhaupt auf einem
Schlachtfeld noch ein Mensch bleiben oder ist eine Verwandlung in eine
Tötungsmaschine unvermeidbar? Was heißt es für ein Individuum, an einem sonnigen
Morgen aus seinem ruhigen Alltag herausgeworfen zu werden, auf Träume zu
verzichten und ab diesem Moment um das eigene Überleben kämpfen zu müssen?
„Maczek in Aleppo“ ist keine typische historische Erzählung und doch basiert sie auf
vielen Fakten. Es ist eine Geschichte von Menschen, die im Leben eigentlich etwas
Anderes machen wollten als zu kämpfen. Das Schicksal hat allerdings anders für sie
entschieden. Es ist eine Geschichte von Heimat, die wir sowohl in Zeiten des Friedens
als auch in Zeiten des Krieges in uns tragen.
Das multimediale Theaterstück in Form eines Audio-Walks nimmt Sie auf eine
literarische und künstlerische Reise mit, die sich aus einer über einjährigen
Zusammenarbeit mit Künstlern aus Polen, Spanien und Großbritannien, Geflüchteten
aus Syrien und der Ukraine sowie ca. 60 Personen im Alter von 7 bis 80+ ergeben hat,
die alle gegenwärtig in vier EU-Ländern leben.